Passiv-Haus 
Hausdorf

Bauherr: Michael Hausdorf, Ellerburger Str.72, 32457 Porta Westfalica-Holzhausen
Standort: Ellerburger Str.72, 32457 Porta Westfalica-Holzhausen
Planer: Dipl.-Ing. Jörg Albersmeier, Minden
Baujahr: 1999

Gebäude

Das Passivhaus Hausdorf in Porta Westfalica ist ein nicht unterkellertes Einfamilienhaus in Massivbauweise mit verputztem Wärmedämmverbundsysten und Satteldach aus Filigranträgern großer Profilhöhe. Es hat Ca. 290 m² Wohnfläche, relativ kompakt aber nur teilweise passiv-solar ausgerichtet. Es verfügt über eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sein Brauchwasserbedarf wird teils solar, teils elektrisch gedeckt. 
Heizung / Warmwasser

Die Warmwasserbereitung erfolgt über eine Solaranlage mit ca. 6 m² Flachkollektor und 500 Liter Speicher im OG-Bad sowie elektrische Nacherwärmung. Die Wärme-
verteilung im Haus erfolgt nur über das Luftkanalnetz.

Solare Orientierung / Gebäudeform

Das PH Hausdorf ist bedingt durch das Satteldach mit Ost-West-Firstrichtung und den Verzicht auf Dachein-
schnitte im OG nur bedingt solar orientiert. Während im EG über 2/3 der Fensterflächen unverschattet nach Süden weisen, haben die OG-Räume ausschließlich Ost- bzw. Westfenster. Gegen sommerliche Über-
hitzung haben die Südfenster Außenrollos.

Seine hohe Kompaktheit erhält das Gebäude durch die geradlinige Bauweise und durch Verzicht auf gestalte-
rische Einschnitte, Versätze oder Anbauten. Der be-
heizte Gebäudeteil umfaßt das EG und das OG bis unter den First. Vor der Haustür steht außen ein unbeheizter Vorbau als Windfang und Übergangsbau-
werk zu dem Garagenanbau.

Lüftung

Das PH Hausdorf enthält eine Zu- / Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung über einen Gegenstrom-
Wärmetauscher, der von einem sparsamen Gleich-
strommotor angetrieben wird (Paul). Die Frischluft wird durch einen Erdkanal vorerwärmt.
 
 

Energetische Kennzahlen

Heizwärmebedarf: Eine Energiebilanz liegt nicht vor. 
 

 

Baukonstruktion

Das Gebäude ruht auf einer ca. 35 cm starken Beton-
Sohlplatte und ist ansonsten aus 24 cm starkem KS-
Mauerwerk erstellt. Die Zwischendecke ist eine Holzbal-
kendecke aus Leimholzbindern mit aussteifender Sicht-
schalung. Das Dach ist ein Pfettendach mit Fuß- und Firstpfette und 40 cm hohen Doppel-T-Trägern (TJI) als Dachbalken, die innenseitig mit Sichtschalung verkleidet
sind. Als Fußpfette dient der Betonringanker über den
Traufwänden, die Firstpfette ruht auf den Giebelwänden und einer Wandscheibe in der Gebäudemitte.

Polystyrolplatten mit Nut und Feder

Wärmeschutz

Der sehr hohe Wärmeschutz wird nach unten durch eine 24 cm starke unterseitige Dämmung der Sohlplat-
te aus druckfestem PS WLG 035 (Jakodur) erreicht; 
ihr k-Wert beträgt 0,13 W/m²K. Die Außenwände aus 24 cm KS sind mit einem 30 cm starken WDVS aus Polystyrol WLG 040 gedämmt, welches mit horizonta-
ler und vertikaler NF-Verbindung einschichtig montiert und ausschließlich mit Klebemörtel befestigt wird. Der k-Wert der Außenwand beträgt 0,12 W/m²K. Das Schrägdach besteht aus im Achsmaß von etwa 95 cm verlegten filigranen Holz-Doppel-T-Trägern (TJI 55/
406) und ist mit Steinwolle WLG 035 gedämmt. Es hat einen k-Wert von etwa 0,09 W/m²K. Die Fenster sowie die Terassen- und Haustür sind dreifachverglast mit kV-Wert von 0,7 W/m²K und g-Wert von 60 % (VEGLA) sowie mit wärmegedämmten Rahmen aus Holz-PU-
Alu-Verbund-Konstruktion (Pazen) mit kR-Wert von 0,5 W/m²K. Der kF-Wert liegt bei 0,8 W/m²K. Die aus ge-
stalterischen Wünschen teils erwünschten Sprossen sind nur außenliegend und keine tatsächliche Fenster-
unterteilung. Die Fenster sind im EG zum großen Teil festverglast.

Wärmebrücken

Wärmebrücken sind an dem PH Hausdorf nahezu voll-
ständig vermieden. Die unterseitige Dämmung der Sohlplatte ist am Fundamentrand als Perimeterdämm-
ung in 25 cm Stärke hochgezogen und schließt direkt an die Außendämmung an. Die Dachdämmung ist bis 40 cm über die Fußpfette hinausgezogen und schließt hier an die Außendämmung an. die Fenster- und Tür-
rahmen sind mit ihrer Außenseite in der Mauerwerks-
flucht verlegt und werden von der Außendämmung ca. 3 cm überdeckt. Die auskragende Fuß- und Firstpfet-
ten sind nur Dekoration und vom Bauwerk thermisch

 getrennt, da der giebelwandseitige Dachüberstand selbsttragend ist. Die Durchdringungen durch die Sohl-
platte und das Schrägdach (wg. Solaranlage) wurden räumlich zusammengefaßt und in gedämmten Leer-
rohren verlegt.

Luftdichtheit

Die Luftdichtheit wird durch die Beton-Sohlplatte, den Innenputz der KS-Wände und eine Folie im Schrägdach erreicht, die an ihren Anschlüssen sauber angearbeitet sind. Die Fenster- und Türrahmen sind im Rohbau in vorgespachtelte Laibungen mit faserverstärktem Butyl-
kautschuk-Klebeband (Illtape Vlies) abgeklebt. Ein n(50)-Wert liegt nicht vor.

außenseitig gedämmtes Streifenfundament